Nach der Erfindung des Rollfilms und den immer kleiner und handlich werdenden Kameras waren die Bedingungen gegeben, dass der Massenmarkt angegangen werden konnte. 1938 veröffentliche Kodak eine Klappkamera mit Belichtungsautomatik heraus, die im Prinzip auch von Laien bedient werden konnte. Fotolabore die die Filme entwickelten schossen vor allem in Amerika wie Pilze aus dem Boden. Auch die ersten Blitzbirnen kamen auf den Markt, die aufgesteckt wurden, aber nur einen Blitz abgaben.
In Japan hatte man nach dem Krieg begonnen, sich für Kameratechnik zu interessieren. Die Firma Canon beschäftigte sich vor allem mit der Belichtungsmessung, und zwar nicht durch einen externen Sensor, sondern direkt durch die Linse selbst. Minolta baute daraufhin die erste Spiegelreflexkamera, deren Prinzip bis heute unverändert geblieben ist.
Nikon machte große Fortschritte auf dem Gebiet der Wechselobjektive, die vor allem einen Autofokus enthielten. Überhaupt kam mehr und mehr Elektronik in die Kameras, vom Elektromotor angefangen bis hin zu kleinen Chips die erste Kamerafunktionen übernahmen. 1979 wurde der Autofokus mittels Infrarotmessung gesteuert. Weil es zu viele verschiedene Aufstecker für Blitze gab, versuchte die Firma Metz einen neuen Standard zu schaffen, das SCA-System mit verschiedenen Adaptern für die unterschiedlichen Hersteller.
Kleinbild erobert den Markt
Mitte der 80er Jahre brachte Minolta die ersten Kleinbildspiegelreflexkameras mit Autofokus auf den Markt, was eine Revolution darstellte, weil die Mitbewerber noch weit entfernt davon waren, solche Modelle auf den Markt zu bringen. Das Kleinbildformat war übrigens schon vor dem Zweiten Weltkrieg erfunden worden, von Oscar Barnack, der dieses Format für de legendäre Leica-Kamera verwendete. Es hatte sich vom Format der Filmkameras abgeleitet. Der Erfolg der Kleinbildkameras lag vor allem in der geringen Größe und dem geringen Gewicht. Weil man diese Kameras überall mit hinnehmen konnte und weil man durch neue hochauflösende Filme auch aus dem kleinen Bildformat noch Vergrößerungen machen konnte, wurde die die beleibteste Amateurkamera und zum Standard.
Eine kurze Lebensdauer hatten trotz ihrer Beliebtheit die Pocketkameras. Diese waren noch kleiner, man konnte sie in die Hemdtasche stecken. Allerdings brauchte man spezielle Filmkassetten, die man in spezielle Kameras einlegen musste. Der Film wurde bei den Agfa-Kameras dadurch weitertransportiert dass man sie kurz zusammen und dann wieder auseinander zog, was einen typisches Geräusch machte – deshalb wurden sie auch als Ritsch-Ratsch-Klick-Kameras bezeichnet. Trotzt ihrer einfachen Bedienung setzten sie sich nicht lange durch und verschwanden bald wieder.