Mit den sogenannten Four-Third-Kameras ist auch eine Retrowelle gestartet worden, die vor allem eine Menge Street-Fotografen hervorgebracht hat. Unter Street-Fotografie versteht man das Einfangen von Situationen, wie sie gerade geschehen, meistens eben auf der Straße. Bei der Straßenfotografie wird nichts inszeniert, sondern das Motiv mehr oder weniger dem Zufall überlassen.
In der Regel werden Menschen in einer urbanen Umgebung abgelichtet, aber es ist nicht zwingend notwendig. Das Zufällige und nicht das Gestaltete steht hier im Vordergrund. Die meisten Straßenfotografen verzichten auch auf Hilfsmittel wie einen Blitz oder ein Zoom. Puristen benutzen ein Objektiv mit Festbrennweite, meistens zwischen 28 und 25 Millimeter.
Es gibt bestimmte Techniken was die Schärfe betrifft: Der Zonenfokus bedeutet, dass der Fotograf einen bestimmten Bereich im Bild als scharf definiert und damit bewusst in Kauf nimmt, dass andere Bereiche nicht scharf sein werden. Bei der Hyperfocus-Technik sind alle Bereiche im Bild scharf.
Die künstlerische Straßenfotografie setzt eine gewisse kompositorische Tiefe des Bildes voraus, selbst wenn der Zufall eine große Rolle spielt. Weil Straßenfotografie den Moment aufnimmt und das Objekt meistens davon nicht mitbekommt, ist diese Kunstform in den vergangenen Jahren in die Kritik gekommen, weil manche ihre Privatsphäre verletzt sehen.